Welche Daten speichert das Finanzamt über mich?
Das Finanzamt erhebt und verarbeitet zahlreiche Informationen über Sie, um Ihre Abgaben korrekt festzusetzen und steuerliche Pflichten zu überprüfen. Oft kommt dann die Frage auf: Wie viel weiß das Finanzamt wirklich und woher stammen diese Informationen?

Ein Großteil der Informationen stammt direkt von Ihnen, beispielsweise durch Ihre Angaben in der Steuererklärung. Darüber hinaus greift das Finanzamt auch auf Daten von Dritten zurück. Oft automatisch und für den Betroffenen unbemerkt mit dem Ziel, Steuerhinterziehung wirksam zu erschweren und die Steuergerechtigkeit zu stärken.
Welche personenbezogenen Daten liegen der Steuerbehörde über mich vor?
Das Finanzamt weiß mehr über Ihre persönliche Situation, als viele vermuten – insbesondere durch die automatische Datenübermittlung und Ihre eigene Steuererklärung. Zu den gespeicherten personenbezogenen Informationen zählen unter anderem:
- Name und Anschrift
- Geburtsdatum und -ort
- Persönliche Steuer-Identifikationsnummer und Steuernummer
- Familienstand und ggf. Kindergeld oder Kinderfreibeträge
- Religionszugehörigkeit
Diese Daten bilden die Grundlage für Ihre steuerliche Erfassung und Bewertung.
Über welche Einkünfte und Einkommen weiß der Fiskus Bescheid?
Das Finanzamt hat außerdem umfassende Kenntnisse über Ihre Einkünfte und Ihr Einkommen. Diese gelangen über verschiedene Wege an die Steuerbehörde – teils automatisch, teils durch Ihre aktive Angabe. Dazu gehören unter anderem:
- Lohn und Gehalt: Ihr Arbeitgeber übermittelt sämtliche Gehaltsdaten elektronisch – inklusive Bruttolohn, Lohnsteuer, Sozialabgaben und ggf. Kirchensteuer.
- Renteneinkünfte: Auch Rententräger wie die Deutsche Rentenversicherung oder private Rentenversicherer melden Ihre Bezüge automatisch an das Finanzamt.
- Kapitalerträge: Banken und Finanzinstitute geben Informationen über Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne weiter, inklusive bereits abgeführter Abgeltungssteuer.
Weiß das Finanzamt, dass ich ein Grundstück besitze?
Auch ein Grundstücks- oder Immobilienbesitz ist dem Finanzamt über das Grundbuch bekannt. Seit der Grundsteuerreform 2022 melden Eigentümer zudem detaillierte Daten zu Nutzung, Fläche und Mieteinnahmen. Auch Notare melden Immobilienkäufe automatisch an das Finanzamt, sodass die Grunderwerbssteuer eingezogen werden kann.
Kennt die Finanzverwaltung meine Versicherungen?
Die Beiträge zu Kranken-, Pflege-, Renten- und Lebensversicherungen werden elektronisch von den Versicherungsträgern übermittelt. Auch Riester- und Rürup-Verträge sowie betriebliche Altersvorsorge sind für das Finanzamt nachvollziehbar.
Welche Quellen nutzt das Finanzamt sonst?
Neben den aufgeführten direkten Meldungen kann das Finanzamt weitere Quellen für einen Datenabgleich nutzen. Dazu gehören Behören, wie beispielsweise die Arbeitsagentur, die Familienkasse oder das Gewerbeamt, aber auch anonyme Hinweise oder Selbstanzeigen.
Das Finanzamt verfügt über vielfältige Möglichkeiten, Ihre Steuererklärung genau zu prüfen. Deshalb gilt: Ehrlichkeit zahlt sich immer aus. Prüfen Sie Ihre Steuererklärung vor der Abgabe sorgfältig – oder überlassen Sie diese bei Unsicherheiten am besten einem Profi vom Steuerring. Sie sind noch kein Mitglied im Verein? Finden Sie jetzt einen persönlichen Berater ganz in Ihrer Nähe.