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Steuererklärung: Sie haben die Wahl

Ein gefürchteter Termin rückt näher – der Abgabetermin der Steuererklärung. Größtenteils machen die Steuerzahler ihre Erklärung selbst, aber immer mehr greifen auch auf einen Lohnsteuerhilfeverein oder Steuerberater zurück. Aber was ist eigentlich die beste Lösung? Um diese Entscheidung zu erleichtern, stellen wir einen Vergleich anhand eines Arbeitnehmers an.

Lohnsteuerhilfevereine, Steuerberater oder doch lieber die Steuersoftware?

Zielgruppe
Laut Gesetz dürfen Lohnsteuerhilfevereine nur Arbeitnehmer, Rentner und Pensionäre betreuen. Zu den Mandanten der Steuerberater gehören hingegen auch Selbstständige und Unternehmen, aber auf diese Zielgruppe wollen wir in unserem Vergleich nicht weiter eingehen.
Steuerprogramme gibt es in verschiedenen Ausführungen z. B. für Rentner, Lehrer oder Selbstständige. 

Leistungen
Für Arbeitnehmer bieten Lohnsteuerhilfevereine und Steuerberater die gleichen Leistungen an. Dazu gehören: die steuerliche Analyse und individuelle Beratung, das Erstellen der Einkommensteuererklärung und Prüfen des Steuerbescheids, die komplette Korrespondenz mit dem Finanzamt sowie der steuerliche Rechtsschutz.
Ein Steuerprogramm führt den Nutzer hingegen nur durch die Steuererklärung und gibt den einen oder anderen Steuertipp.

Kosten
Bei einem Lohnsteuerhilfeverein müssen Mitglieder einen jährlichen festen Beitrag zahlen. Dieser ist nach dem Einkommen sozial gestaffelt, liegt zwischen 55 und 300 Euro und deckt alle Leistungen ab – auch die eines eventuellen Klageverfahrens.
Die Gebühren eines Steuerberaters sind in der Vergütungsverordnung für Steuerberater geregelt. Dabei hat der Berater aber einen großen Ermessensspielraum: Er darf zwar nicht weniger verlangen, als in der Verordnung als Mindestsatz vorgesehen ist, kann aber seine Gebühren innerhalb der vorgegebenen Bandbreiten festlegen. Zudem rechnet der Steuerberater die Leistungen einzeln ab.
Die Steuersoftware ist wohl die billigste Alternative; Produkte sind hier für 20 bis 80 Euro zu haben.

Zeiteinsatz
Bei Lohnsteuerhilfevereinen oder  Steuerberatern werden in einem persönlichen Gespräch die wichtigsten Dinge abgefragt. Wenn dann alle nötigen Unterlagen den Beratern ausgehändigt wurden, übernehmen diese alles Weitere. Bei einem Steuerprogramm bleibt hingegen die komplette, zeitaufwendige Arbeit am Nutzer hängen.

Haftung
Das Gleiche gilt bei der Haftung: Unterläuft einem Steuerprogramm-Nutzer ein Fehler, muss er dafür gerade stehen. Gibt man seine Steuererklärung an die Profis und ihnen passiert ein Fehler, übernehmen sowohl die Lohnsteuerhilfevereine als auch die Steuerberater die Haftung dafür.

Fazit
Lohnsteuerhilfevereine beraten Arbeitnehmer, Rentner und Pensionäre zu kalkulierbaren Preisen. Der Steuerberater bietet die gleichen Leistungen und darf zudem Selbstständige und Freiberufler betreuen – dafür sind die Kosten variabel und man muss ggf. mehr Geld in die Hand nehmen. Die Steuersoftware ist wohl die günstigste, aber auch aufwändigste Variante. Zudem fehlen dem Laien oft die Fachkenntnisse und Tricks der Profis – ein persönliches Gespräch ist dabei durch nichts zu ersetzen. Und wenn doch mal ein Fehler passiert, haften Lohnsteuerhilfevereine und Steuerberater, bei der Software ist man wirklich auf sich allein gestellt.