Steuerring-Inside

Interviewfragen: der Bundeswehrbeauftragte

Rund 1.000 Berater arbeiten derzeit für den Steuerring – und jeder hat seine eigene Geschichte. Zum Beispiel Steffen Branse, Beratungsstellenleiter in Leipzig und Bundeswehrbeauftragter (Ost) des Steuerrings. Er ist seit 1993 für den Verein aktiv. In einem Interview erzählt er uns von seiner Arbeit mit und für Soldaten.

Was haben Sie vor Ihrer Zeit beim Steuerring gemacht?

Von 1981 bis April 1993 war ich Soldat in der Nationalen Volksarmee (NVA) – der Streitkraft der DDR. Nach der Wiedervereinigung war ich dann bei der Bundeswehr.

Was hat Sie dazu veranlasst, sich dem Steuerring anzuschließen?

Im Jahr 1992 wurden in den neuen Bundesländern die ersten Steuererklärungen fällig. Das war bereits damals auch für die Soldaten ein spannendes Thema, da sie vielfach auf Dienstreisen und Kommandierungen unterwegs waren. Somit ergab sich hieraus ein hohes Potential an Steuererstattung. Das wollte ich mir und meinen Kameraden natürlich nicht entgehen lassen. Auf der Suche nach entsprechenden Informationen bin ich auf den Steuerring – damals noch LHRD – gestoßen. Das Konzept hat mir zugesagt und es wurden engagierte Leute gesucht, um den Verein auch in den neuen Bundesländern zu etablieren.

Neben Dieter Stepp sind Sie Bundeswehrbeauftragter beim Steuerring – wie sind Sie dazu gekommen?

Man könnte jetzt sagen: wie die Jungfrau zum Kind. Aber Spaß beiseite. Aufgrund meiner immer noch vorhandenen Kontakte zu den Soldaten insbesondere in und um Leipzig, war es irgendwann ein logischer Schritt. Der Vorstandssprecher, Herrn Fassnacht bat mich, die Funktion für den Bereich des Landesverbandes Ost des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV) zu übernehmen.

Was sind Ihre Aufgaben als Bundeswehrbeauftragter?

Ganz wichtig ist es, den Kontakt zu den Funktionsträgern und Multiplikatoren des DBwV zu pflegen. Das geschieht durch Vorträge zu steuerlichen Themen in den Kameradschaften der einzelnen Standorte bzw. auch bei Ehemaligen und Reservisten. Andererseits ist natürlich die Präsenz bei Veranstaltungen des Bundeswehrverbandes nicht zu unterschätzen.

Wie viele Bundeswehrangehörige betreuen Sie ungefähr in Ihrer Beratungsstelle?

Gerade hier ergeben sich vielfach neue Kontakte, die viele neue Mitglieder bringen. Besonders stolz bin ich darauf, den Landesgeschäftsführer Ost des DBwV und auch Bezirksvorsitzenden als Mitglied in meiner Beratungsstelle haben zu dürfen. Zufriedene Mitglieder sind bekanntermaßen die besten Werbeträger, und gerade bei den Soldaten ist die Weiterempfehlung noch wesentlich ausgeprägter.

Was empfehlen Sie anderen Beratungsstellenleitern, die sich an dem Bundeswehr-Projekt beteiligen wollen?

Wichtig ist, dass sich auch Beratungsstellenleiter aus den Bundeswehr-Standorten mit einbringen, um für die Soldaten vor Ort als Ansprechpartner da zu sein.

Was unterscheidet die Soldaten von anderen Mitgliedern des Steuerrings?

Grundsätzlich gilt für den Soldaten das gleiche Steuerrecht wie für jeden anderen auch. Aber es gibt aufgrund der Besonderheiten des Dienstes schon einige Dinge, die beachtet werden müssen. Gerade weil die Soldaten sehr viel zu Lehrgängen gehen oder auch im Auslandseinsatz sind, müssen die Werbungskosten genau berechnet werden. Das ist nicht immer ganz einfach, zumal die Soldaten – wie jeder andere Steuerpflichtige auch – hin und wieder Optimierungsbedarf bei der Vollständigkeit ihrer Belege haben.

Was ist Ihr Ausgleich zur täglichen Arbeit?

Bei schönem Wetter: Motorrad fahren. Bei schlechtem Wetter: Basteln an der Modelleisenbahn. Und natürlich Urlaubsreisen, vorwiegend mit dem Wohnmobil in den USA und Kanada.