Arbeit & Ausbildung

Berufsbekleidung von der Einkommensteuer absetzen

Wer typische Arbeitskleidung trägt, sie reinigen lässt oder selbst in seiner privaten Waschmaschine wäscht, kann die Aufwendungen dafür in seiner Steuererklärung als Werbungskosten ansetzen.

Was zählt zu Berufsbekleidung?

Kosten, die für die Anschaffung von Berufskleidung entstehen, lassen sich in der Einkommensteuererklärung als Werbungskosten absetzen. Voraussetzung hierfür ist, dass es sich wirklich um typische Berufskleidung handelt. Denn: Kleidung dient in erster Linie der Deckung eines allgemeinen menschlichen Bedürfnisses, nämlich bekleidet zu sein. Wann ist Kleidung im Sinne des Steuerrechts tatsächlich eine typische Berufskleidung? Die Vorstellungen der Arbeitnehmer decken sich nicht immer mit denen des Finanzamts und der Rechtsprechung.

Welche Kleidung ist steuerlich absetzbar?

Typisch im Sinne des Steuerrechts ist Berufsbekleidung nur dann, wenn sie ausschließlich am Arbeitsplatz getragen wird und für Freizeitzwecke ungeeignet ist. Das trifft beispielsweise auf Uniformen der Polizei oder der Bundeswehr zu sowie auf Kleidung, die mit einem dauerhaft angebrachten Firmenemblem versehen ist oder die eine Schutzfunktion hat wie beispielsweise Blaumann oder Sicherheitsschuhe.

Wer kann Arbeitskleidung absetzen?

Im Gegensatz zur typischen Berufskleidung lassen sich die Kosten für normale bürgerliche Kleidung, – also Kleidung, die auch außerhalb des Arbeitsplatzes und in der Freizeit getragen werden kann – nicht von den Einnahmen abziehen. Das gilt, selbst wenn diese ausschließlich während der Arbeitszeit getragen wird. Eine Trennung zwischen beruflicher und privater Sphäre erweist sich häufig als schwierig. Wenn sich beispielsweise eine Bankangestellte in ihrer Freizeit lieber leger kleidet, kann das Business-Kostüm auch privat getragen werden. Diese Auffassung hat auch das höchste deutsche Steuergericht – der Bundesfinanzhof (BFH) – jüngst bestätigt. Es ging um einen hauptberuflichen Trauerredner und Trauerbegleiter, der die Kosten für Anzug, Hemd, Pullover sowie Schuhe steuerlich absetzten wollte. Auch ein erhöhter und beruflich veranlasster Verschleiß kann steuerlich nicht berücksichtigt werden. Solche Aufwendungen werden bereits durch den Grundfreibetrag abgegolten.

Bereitstellung der Berufskleidung durch den Arbeitgeber?

Typische Berufskleidung lässt sich auch dann von der Einkommensteuer absetzen, wenn sie vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt und gewaschen wird. Voraussetzung: Der Arbeitgeber verlangt hierfür eine Gebühr, die er vom monatlichen Nettogehalt abzieht.

Tipp:

Prüfen Sie Ihre Lohnabrechnungen. Der vom Arbeitgeber einbehaltene Posten ist wie ein Zahlbetrag zu werten. Reichen Sie mit Ihrer Steuererklärung eine Kopie der Monatsabrechnung ein.